Suddenly Wonderful Boeving 25.05.2023

Suddenly Wonderful

Klimaneutrale Transformation des ICC Berlin und des Gesamtareals, Deckelung der Autobahn und Schaffung eines neuen Bürgerparks

Während des Kalten Krieges wurden in West-Berlin bemerkenswerte Großbauten als neue Standorte für Wissenschaft, Bildung und Kultur errichtet. Hierzu gehören das Internationale Congress Centrum (ICC Berlin, 1973 –1979 ). Ausstellungseröffnung mit historischen Materialen, wie auch Zukunftsvisionen verschiedener Arbeitsgruppen, darunter auch Exponate von uns.

Ausstellungseröffung „Suddenly Wonderful“

Zukunftsideen für Westberliner Großbauten der 1970er Jahre

26.5.23 – 18.9.23

Berlinische Galerie

Suddenly Wonderfull ICC Berlin Eröffnung Berlinische Galerie Mai 2023, Foto Roland Böving
Suddenly Wonderfull ICC Berlin Eröffnung Berlinische Galerie Mai 2023, Foto Roland Böving
Suddenly Wonderful Berlinische Galerie Roland Böving
Suddenly Wonderful Berlinische Galerie Ausstellungseröffnung 25.05.2023 Roland Böving

Ein Ausstellungsbeitrag mit Modell, Bildern und Video

Das Team hat sich im Sommer 2019 zusammengefunden, um an dem Wettbewerb zum ICC Berlin teilzunehmen. Auslöser war ein Radiobeitrag des RBB zum ICC, welcher Roland Böving in seinen Bann zog. Es standen damals etwa 200 Mio. € bereit, um das Gebäude wieder betriebsbereit zu machen. Hiervon waren allein 40 Mio. € für die Klimaanlage vorgesehen. Immense Summen, um das Gebäude wieder auf den Stand der 70er Jahre zu bringen, mit der Aussicht eines weiterhin atemberaubenden Energieverbrauches.  Wie konnte das sein?

Es brauchte einen Gamechanger. Nur wie macht man aus einem hermetisch abgeschlossenen Betonriesen, bei dem sich nicht ein Fenster öffnen ließ, ein energetisch und ökologisch nachhaltiges wie auch zukunftsfähiges Gebäude? Auf einer langen Autofahrt reifte die ersten Grundzüge einer Lösung, die einer umgebenden Biosphäre. Selbsttragende Biosphären dieser Größenordnung waren zu diesem Zeitpunkt schon Stand der Technik, nur hat noch niemand vorgeschlagen, eine solche über ein so massives Gebäude zu stülpen – als Haus in Haus Konzept.

Das Raumschiff ICC wird nahbar

Was bringt Menschen dazu, alles zurückzustellen, um sich für die nächsten drei Monate einem aussichtlosen Wettbewerb zu stellen? Sie waren die Underdogs und das gab Ihnen die Freiheit frei zu denken. Der gemeinnützige gesellschaftlich offene Ansatz war nicht nur das Gebot der Stunde, sondern auch Befreiung. Da alles im Umfeld des ICC öffentlicher Raum war, wurde dieser neu geordnet. Im Laufe des Wettbewerbes wurde das gesamte Umfeld mit einbezogen, wobei die Überbauung der Stadtautobahn eine logische Konsequenz war.

Es ging nicht darum, eine Utopie zu erschaffen, sondern um eine realistische Option für die Stadtgesellschaft. Darum, die Lebensqualität in Charlottenburg zu steigern, den Messestandort zu stärken und um ein Zeichen zu setzten, ein Zeichen, dass unsere Städte Zukunftsfähig sind. Um die Realisierbarkeit der Biosphärenhülle zu bewerten, wurden früh Ingenieure des Eden-Projektes von Sir Nicholas Grimshaw mit einbezogen.

Nach dem Wettbewerb gewan der Gesamtentwurf durch den Austausch mit dem ehem. Bauherrn des ICC, Jürgen Nottmeyer, noch mal an Kraft, da dieser dem Team seine Machbarkeitsuntersuchungen zur Autobahnüberbauung am ICC aus den 80er Jahren zur Verfügung gestellt hatte. Mit Hadi Teherani Architects fandn das Kernteam dann ein Partnerbüro, welches in der Lage ist, ein solches Vorhaben auch umzusetzen.